Samstag, 11. August 2012

Pinahisar - Cerkezköy

Ich sage nur: "4.30 Uhr"

Irgendwie war das Radfahren heute ziemlich anstrengend.
Bis Saray hatte ich mit sturmartigem Gegenwind zu kämpfen, welcher mir das Gefühl gab, dass ich nicht vom Fleck komme, und die Tatsache, dass man beim Radfahren immer in Bewegung sein muss, weil sonst fällt man ja um, hatte bei diesen Verhältnissen eine besondere Relevanz. Nachdem der Kraftaufwand beim Gegenwind mit zunehmender Geschwindigkeit exponentiell zunimmt, gab es für mich nur zwei Möglichkeiten. Tempo drosseln oder Richtung ändern. Und so bin ich eben im Schneckentempo durch die ansonsten schöne Landschaft „gegurkt“. Ich war aber immerhin noch ein wenig schneller als Krzysztof, der von Polen bis nach Jerusalem pilgert. (Nebenbei liegt auch Syrien auf seinem Weg!)
Ab Saray kämpfte ich mit extremem Schwerverkehr. Es gab Momente, wo mich die Luftwirbel fast von der Straße fegten. Und die Köter, die waren heute auch besonders aggressiv und verlangten nach allen möglichen Verteidigungsstrategien.
Gelandet bin ich in Cerkezköy, einer sehr modernen, pulsierenden Industriestadt (Elektrotechnik und Kfz-Zulieferindustrie) mit über 60.000 Einwohnern. Überhaupt habe ich das Gefühl, je näher Istanbul kommt, desto entwickelter ist die Gegend. 
Sehr viele Leute haben mir dringend abgeraten, mit dem Fahrrad nach Istanbul  bis in die Innenstadt zu radeln. Der Verkehr sei gemeingefährlich und das ganze Unternehmen sicher nicht lustig. Deshalb habe ich mich entschieden, mein Fahrrad in Cerkezköy zu lassen und morgen mit dem Zug oder mit dem Bus nach Istanbul zu fahren.




3 Kommentare:

  1. Du machst deiner Mitgliedschaft beim Eilzugverein größte Ehre - bzw. ist ein D-Zug ein Dreck gegen dein Tempo - Gratulation zuz deinem Durchhaltevermögen
    Liebe Grüße - Kurt

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  2. Das finde ich ein bisschen schade. Zwar kann ich verstehen, dass dir Sicherheit vor Abenteuer geht, aber ich fand die das Radfahren nach Istanbul hinein und in der Stadt selbst nicht gefährlicher als in anderen Städten auch. Zudem haben die großen Straßen jeweils rechts und links zu den dreispurigen Fahrbahnen oft noch eine parallele niederrangige Straße, am Ufer des Bosporus und bei (einem Teil?) der Theodosianischen Mauer gibt es zudem eine Promenade.
    Andererseits hatte ich auch die "Autobahn" nach Burgas genommen.¹ :)

    Was auch immer du machst: Lebe mit der Entscheidung und genieße!

    ¹ http://malenki.ch/Touren/08/Sommer/Galerie/18/slide_07.html

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  3. hi, ich weiß, dass alles möglich ist, aber irgendwie bin ich nicht so der hardliner oder der "um jeden preis typ" sondern wähle gelegentlich den einfachen oder bequemen weg. da bin ich pragmatiker und fahre damit recht gut. schicke dir vom bosporus eine lieben gruß nach deutschland, heinz

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